Beiträge, Juniorenkreis Publizistik

Vom 8. bis 10. März fand in Berlin der erste Juniorenkreis Publizistik zweiter Generation statt. (Foto: Gruppenbild von Fabian Nicolay)

 

Ein Bericht von Pauline Schwarz.

 

Die Leser der Achse des Guten erwartete am Sonntag, den 10. März eine Überraschung. Lauter unbekannte Namen – selbst beim „Sonntagsfahrer“ und dem „Anti-Depressivum“. Was war nur los? Wurde die Achse gehackt? Gab es eine feindliche Übernahme? Nach dem ersten Schreck folgte die Erklärung per Videobotschaft: Die Achgut-Redaktion hatte sich in Kooperation mit der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft und dem Schülerblog Apollo-News auf ein besonderes Projekt eingelassen – den Juniorenkreis Publizistik.

 

Die Jugendarbeit der Hayek-Gesellschaft

Liberale und konservative Schüler und Studenten haben es heutzutage schwer. In den Schulen und Universitäten dominiert die linke Nivellierungssucht den Alltag. Eigenständige, gar kritische Denker sind längst nicht mehr erwünscht. Die meisten dieser jungen Leute halten sich in ihrem Umfeld stark zurück. Die Angst, unbegründet als Chauvinist, Nazi oder Klimaleugner gebrandmarkt zu werden, ist einfach zu groß. Prof. Dr. Gerd Habermann, Geschäftsführer der Hayek-Gesellschaft, weiß um dieses Problem und war selbst schon etliche Male von linker Denunziation betroffen. Er ist deshalb stets bemüht, die liberalen Geister durch verschiedene Bildungsangebote zu fördern. Besonders beliebt sind die Juniorenkreise. Auf diesen Wochenendveranstaltungen können die jungen Leute Gleichgesinnte treffen und ihre Fähigkeiten optimieren – sei es in der politischen Diskussion, der wissenschaftlichen Auseinandersetzung oder beim Training von Argumentationstechniken. Nach einer langen Ruhephase sollte nun auch wieder die Förderung journalistischer Talente eine eigene Plattform kriegen.

Für diese Aufgabe eignete sich niemand besser als die Jungautorin und Mitarbeiterin des Hayek-Büros Larissa Fußer. Schon bald fand sie in einem weiteren Mitglied des Hayek-Club-Vereins Berlin Verstärkung. AirTuerkis, Chefredakteur und Gründer des liberalen Schülerblogs „Apollo-News“, nutzte seine Kontakte als Achgut-Autor, um schließlich den großen Coup an Land zu ziehen: Eine Kooperation mit der Achse des Guten.

 

Der Juniorenkreis

Die Herausgeber der Achse des Guten boten nicht nur Referenten, sie gaben den Teilnehmern auch eine besondere Chance: Die Veröffentlichung eines Artikels auf Achgut. Angesichts dieser Gelegenheit ließen sich die jungen Teilnehmer nicht lumpen und schrieben schon Wochen vor dem Juniorenkreis fleißig an ihren Artikeln. Einige hatten sich stattdessen entschieden Teil eines Filmteams zu werden, um die Essenz der Veranstaltung in einem Video einzufangen. Zu ihrer Unterstützung stellte die Achse ihnen den Journalisten, Dokumentarfilmer und Filmemacher Peter Grimm an die Seite.

Auch der Leiter der Redaktion Dirk Maxeiner und sein Kollege Fabian Nicolay ließen es sich nicht nehmen, selbst das ganze Wochenende vor Ort zu sein.

Der schicke Tagungsraum mit dem malerischen Ausblick direkt auf den Pohlesee bot die perfekte Bühne für die Eröffnung der Veranstaltung. Professor Habermann referierte als Einstieg über die liberalen Werte, die häufig vernachlässigten Gentlemen-Ideale und die zerstörerischen Auswirkungen des Kulturmarxismus. Diese Auswüchse des Sozialismus verformten die Journalismus-Branche immer mehr zu dem was wir heute Mainstream-Medien nennen. Für Freiheitsliebende und Kritiker ist dabei wenig Platz. Das störte auch Herrn Maxeiner, Herrn Nicolay und ihre Kollegen so sehr, dass sie beschlossen sich eine eigene Plattform zu schaffen. Dieser zunächst fast anarchisch organisierte Zusammenschluss freier Autoren wuchs mit der Zeit zu einem bedeutenden Medium heran. Durch die zunehmende Anzahl von Autoren wurden dann doch einige Regeln und Strukturen erforderlich, um die Achse schließlich zu dem Erfolgsmodell zu machen, das wir heute kennen und lieben.

Nachdem sich Referenten und Teilnehmer am Vorabend besser kennengelernt hatten, starteten alle gespannt in den Samstagmorgen. Eine große Arbeitsphase stand bevor, doch zunächst galt es noch die grundlegende Struktur der Achse zu verstehen. Hierfür ging Herr Nicolay die Internetseite Schritt für Schritt mit den Jungautoren durch und erklärte ihnen, worauf man als Blogger besonders achten müsste. Der erste konkrete Arbeitsprozess folgte – ganz im Hayekschen Sinne – einer ziemlich spontanen Ordnung. Herr Maxeiner redigierte in Zusammenarbeit mit den bereits anwesenden Referenten und den Jungautoren den „Sonntagsfahrer“ von AirTuerkis. Derweil zog sich das Filmteam unter der Leitung von Herrn Grimm im Nebenraum zurück, um die Interviews mit den Teilnehmern vorzubereiten, die Teil des Videos werden sollten. Während die Interviews liefen, nahm sich Herr Maxeiner die Zeit, mit jedem Einzelnen, der es nicht auf Anhieb in die Sonntagsachse geschafft hatte, über seinen Artikel zu sprechen.

Peter Grimm stellte sein fachmännisches Wissen aber nicht nur dem Filmteam zur Verfügung. Der kleine Einblick in die Arbeit eines Filmemachers offenbarte, wie komplex die einzelnen Schritte von der Idee bis zum fertigen Video sind. Das Format, die Ortswahl sowie Beleuchtungs- oder Bearbeitungstechniken sind dabei nur einige wichtige Aspekte. Man sollte beispielsweise nicht unterschätzen, wie schnell sich manche Leute auf die Füße getreten fühlen. Bei der Verwendung fremder Videoausschnitte sollte ein kluger Nachwuchsfilmer deshalb einige Regeln beachten, wenn ihm etwas daran liegt, dass sei Video nicht gleich wieder gesperrt wird.

Der Publizist Gerd Held sorgte für eine weitere intellektuelle Bereicherung. Er erläuterte den Teilnehmern in einem interaktiven Diskurs die Wirkweise des Framings. Gerade linke Autoren greifen gerne auf diese Formulierungs-Tricks zurück, da sie etliche Assoziationen und Emotionen beim Leser hervorrufen. Ein kluger Journalist sollte deshalb wissen, wie er den politischen Gegner mit seinen eigenen Waffen schlagen kann.

Am Sonntag war endlich der große Tag gekommen – bereits in den frühen Morgenstunden wurden die ersten Artikel und das Video auf der Achse des Guten veröffentlicht. Alle fragten sich, wie die Leser der Achse auf das Projekt und natürlich besonders auf die einzelnen Artikel reagieren würden und zückten deshalb immer wieder ihre Handys, um zu sehen ob es schon Kommentare gab.

Trotz der großen Aufregung legten alle Teilnehmer ihre Smartphones schnell wieder weg, um zu erfahren, wie man am besten mit Zensur umgeht. Die DDR-Bürgerrechtlerin und Bloggerin Vera Lengsfeld berichtete von ihren eigenen Erfahrungen in der DDR und der artverwandten Netzdenunziation, der man als Blogger heutzutage ausgesetzt ist. Um die Bekanntschaft mit „antifaschistischen Rechtsanwälten“ zu vermeiden, sollten die jungen Journalisten ein paar Regeln beachten. Ansonsten helfen ein dickes Fell und eine gesunde Portion Kampfgeist.

Der Schriftsteller und bekannte Kinderbuchautor Bernhard Lassahn versorgte die Teilnehmer zusätzlich mit einem Bewusstsein für die richtige Wortwahl – und die besteht eben nicht in der Verunstaltung unserer Sprache durch das ständige Gender-Blabla. Statt der vermeintlichen Universalität und Gleichberechtigung spaltet der Gender-Irrsinn die Menschen nämlich in unendlich viele Gruppen und lenkt das Hauptaugenmerk eines jeden Wortes auf die Sexualität.

Bevor ich am Juniorenkreis Publizistik teilgenommen habe, hätte ich nicht gedacht, die Macher der Achse einmal persönlich kennenzulernen– geschweige denn eines Tages meinen eigenen Artikel auf der Achse des Guten zu lesen. Heute kann ich stolz sagen, dass ich Teil des ersten von hoffentlich vielen weiteren Publizistik-Kreisen war und kann jedem Nachwuchsjournalisten nur ans Herz legen, die nächste Gelegenheit beim Schopf zu ergreifen und sich für dieses Wahnsinnsprojekt zu bewerben.

 

Hier eine Übersicht der veröffentlichten Beiträge:

 

Auf der Achse des Guten sind erschienen:

Achgut U25: Heute schreibt hier die Jugend

Video. An diesem Wochenende treffen sich eine Reihe Achse-Macher und Autoren mit einer Gruppe junger Leute in einem Tagungszentrum am Wannsee zu einem Nachwuchs-Training für Autoren und Blogger. Sie sind zwischen 15 und 25 Jahre alt. Nach dem Motto „learning by doing“ haben wir den Nachwuchs gebeten, die Beiträge für den heutigen Sonntag zu verfassen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen./ mehr

 

Das Antidepressivum: Mein Hund Lou

Von Michael Ludwig. Ich hatte nie Haustiere. Haustiere können schon sehr goldig sein, aber irgendwie gingen diese Viecher nie wirklich an mich. Weder so noch so. Aber eines Tages sollte sich das bei mir ändern. Vom Stammtisch kennen Sie vielleicht Charakter, auf die man einredet, aber es kommt nichts an. Ich wäre auch gerne ein Hund. Ein Hund lebt sogar im Sozialismus./ mehr

 

Der Sonntagsfahrer: Mallorca und Motorroller

Von Air Tuerkis. Mit 15 äußerte ich den Plan, mir einen Motorroller zu kaufen. Mütter, von Hause aus eher bedenkenträgerische Wesen, sind dabei natürlich immer ein klitzekleines Problem. Und die Berliner Verkehrs Betriebe bekommen langsam auch schlotternde Knie, weil sie merken, dass der Motorroller endgeil ist. / mehr

 

Berliner Männer. Ein Requiem

Von Larissa Fußer. Viele meiner Kommilitonen wurden antiautoritär, also faktisch gar nicht erzogen. Keiner von ihnen tritt dominant auf, keiner streitet sich gerne. „Toxische Männlichkeit“, die so häufig beschworen wird, ist da völlige Fehlanzeige. In einem Club voller Kinder und Idioten fallen die wenigen gescheiten Erwachsenen besser auf. Ich muss nur noch lernen, sie zu erkennen./ mehr

 

Chemnitz – meine schwierige Heimat

Von Marvin Wank. Ich bin Chemnitzer. Ich wurde hier geboren, eingeschult und schließlich immatrikuliert. Ich habe hier im Kleinen erlebt, was die Gesellschaft im Großen spaltet. Ich bin kein Soziologe, aber nach meinen eigenen Erfahrungen gibt es eins, was links- und rechtsextrem eint: der Hass auf die Freiheit. Und in Chemnitz hat Freiheit leider keine große Tradition./ mehr

 

Feminismus: Coco Chanel wusste es besser

Von Elishova David. „Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken.“ Dieser Satz stammt von keiner geringeren als Coco Chanel, der Gründerin eines Modeimperiums und mein größtes Vorbild. Sie hat bis heute einen großen Einfluss auf die Rolle der modernen Frau. Und sie sagte: „Die selbstsichere Frau verwischt nicht den Unterschied zwischen Mann und Frau – sie betont ihn.“/ mehr

 

Ein Herz für die Psychiatrie

Von Pauline Schwarz. Als ich mich entschloss, Psychologie zu studieren und schließlich einen Studienplatz bekam, folgte schnell der Schock. In meinem Job im Betreuungsbüro las ich Gutachten, war bei Gericht, in Heimen oder im Knastkrankenhaus und erlebte die Betreuten in Person. Seither bin ich skeptischer und vor allem vorsichtiger geworden. / mehr

 

Venezuela: Wie der „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ scheitert

Von Maximilian Zimmermann. Am Freitag legte ein großer Blackout große Teile Venezuelas lahm. Der wahre Kurzschluss ereignete sich aber viele Jahre vorher, als Hugo Chavez beschloss, mal wieder eine neue Variante des Sozialismus auszuprobieren. Doch die funktionierte noch nicht einmal in diesem an und für sich reichen Land. Hier die Chronik des Scheiterns./ mehr

 

Auf Apollo-News sind erschienen:

Heute vom Juniorenkreis Publizistik

Bild von Pauline Schwarz

 

30 Kinder und kein Lehrer- ein Abgesang an eine Profession und eine Bildungsnation

Von KARINA

 

Fortschritt im Wandel

Von ELENA

 

Abstrakte (Gesellschafts-)Kunst: Booklet oder Erwachsenwerden?

Von RASKOL

 

Wer ist der Miesepeter?

Von MICHAEL LUDWIG

 

Lifeline: Eine Chronik

Von FJL

 

Ist die deutsche Schiene noch zu retten? Ein Weckruf

Von KARL DRAMM

 

Gretaisierung jetzt schon in Gera

Von DER GERSCHE

 

Das Bürgertum lebt – Wo die Welt noch in Ordnung ist

Von LUCY

 

Schülerstreik: Fridays for… ähm, für was überhaupt?

Von MANUEL FREUND

 

Der nächste Juniorenkreis Publizistik findet vom 6. bis 8. September in Netzen (Brandenburg) statt. Interessenten können sich per Mail an larissa.fusserhayek.de wenden. 

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