Ein hervorragendes Mitglied der Hayek-Gesellschaft ist am 22. März 2022 überraschend in noch jungen Jahren in seinem Büro gestorben.
Enno Samp hat sich für die Hayek-Gesellschaft in zweierlei Hinsicht verdient gemacht: er hat den Hayek-Club in Oldenburg aufgebaut und souverän über Jahre geführt und er hat die liberal-libertäre amerikanische Kinderbuchreihe „Die Tuttle-Zwillinge“ von Connar Boyack übersetzt und in Deutschland – auch in etlichen Hayek-Clubs – bekannt gemacht.
Derlei hatte es bis dahin im deutschsprachigen Raum nicht gegeben.
„Wer künftig eine annähernd liberale Welt haben will, tut gut daran, für liberalen Nachwuchs zu sorgen“ pflegte er zu sagen. Sein sympathisches, ruhig-freundliches Naturell half ihm dabei erfolgreich zu sein.
„Ganz da oben hat man wohl einen guten, unfaßbar höflichen und scharfsinnigen Typ gebraucht“ heißt es in einem Nachruf.
Reinhardt Krüger
Wir betrauern einen großen Verlust. Mit nur 53 Jahren erlitt dieser große Kämpfer für die Freiheit einen Herzinfarkt. Enno Samp war gelernter Bankkaufmann, studierte Wirtschafts- und Musikwissenschaften und war als Autor tätig. Er war mein Freund.
Er arbeitete zuletzt als Pressesprecher der AfD-Delegation im EU-Parlament und verstarb dort am Schreibtisch. Hatte er zu viele Aufgaben zu erledigen, die er einfach nicht geschafft hat? Konnte er, als liebenswürdiger Charakter, seinem Chef, Nikolaus Fest, nichts abschlagen?
Oder hat ihn auch der Streit über die von Nikolaus Fest angedachte Wohnsitznahme in Kroatien belastet?
Exmalico
Ich bin total erschüttert! Ich kannte Enno über 20 Jahre, und wir waren befreundet und haben uns oft gesehen – ich hatte über Monate nichts von ihm gehört; er reagierte nicht auf meine Anrufe und mails. Heute kam ich auf die Idee, ihn über eine Suchmaschine zu suchen und fand diesen Nachruf. Bei unserer letzten Begegnung hatten wir noch über den ungeheuren Druck durch die Corona-Maßnahmen und die immer mehr ins Faschistische abgleitende deutsche Regierung gesprochen und über etwaige Fluchtmöglichkeiten ins Ausland. Wir waren uns beide darüber einig, daß wir in einem solchen Land wie Deutschland nicht mehr länger leben möchten. Nun hat ihm der Tod die Entscheidung abgenommen. Was für eine Verschwendung — er war ein brillanter Freigeist, und er wird mir unendlich fehlen!!!