Unser langjähriges Mitglied, Professor Dr. Roland Vaubel, Träger der Hayek-Medaille (2019), ist im vergangenen Monat in seinem 76. Jahr verstorben. Gern erinnern wir an seine Verdienste in Wissenschaft (vor allem in der Politischen Ökonomie), Publizistik und an sein Engagement in der Politik. Seine wissenschaftlichen Lebensstationen gingen von der Universität München, wo er begann, dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel, wo er bei dem berühmten Prof. Herbert Giersch promovierte, über die Erasmus-Universität Rotterdam bis schließlich (1984) an die Universität Mannheim, wo er 2016 emeritiert wurde. Er hat sich vielfach auch in diversen Institutionen bewährt, so im Wissenschaftichen Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft, in der Mont Pelerin Society und nicht zuletzt in der Hayek-Gesellschaft, deren treuer Anhänger er auch in schwierigen Zeiten war. So war er vielfach Referent auf unsereren Tagungen und Seminaren und in den Hayek-Clubs. Sein Hauptinteresse galt dem institutionellen Wettbewerb und der Dezentralisation nach dem Beispiel Hayeks, besonders dem Wettbewerb in der EU (und zwischen den Staaten überhaupt), deren zentralistische Fehlentwicklung namentlich seit dem Vertrag von Maastricht (1992) sein leidenschaftlicher Widerspruch galt (zuletzt: »Euromantik« ( 2016). Ferner widmete er sich liberal- kritisch auch der Sozialpolitik. Besonders beeindruckend war, daß er er seine Analysen auch auf ausgedehnte historische Kenntnisse stützen konnte. Roland Vaubel hat sich nie um »Mainstream« und »Politische Korrektheit« gekümmert, was ihm bei seinen Studenten viel Respekt und Sympathie eintrug. Er war bei aller Leidenschaft seines Engagement doch stets ein ruhiger, sachlicher und fairer Mann. Sein freundliches Bild bleibt in unserem Gedächtnis.
Kann den Triebfedern der Dekadenz noch Einhalt geboten werden?
Eine Buchbesprechung von Prof. Dr. Siegfried F. Franke* 2010 befand der damalige Bundesaußenminister Guido Westerwelle angesichts des ersichtlich aus dem Ruder laufenden Sozialsystems, dass sich in Deutschland eine