Die Hayek-Gesellschaft trauert um ihren Medaillenträger Mario Vargas Llosa. Der mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Peruaner war nicht nur ein großer Romancier, sondern auch ein bekennender Liberaler „ohne weitere Zusätze“, was seine Nähe zu Friedrich August von Hayek herausstellt.
Mario Vargas Llosa war der seltene Fall von einem großen Schriftsteller in der Politik. So gründete er eine liberale Partei, kandidierte 1990 sogar für das Amt des Staatspräsidenten und unterlag gegen Fujimori erst im zweiten Wahlgang – ein weiterer Beweis dafür, dass man auch mit stringent „klassisch liberalen“ Positionen die Zustimmung von Wählermassen erlangen kann. Wie alle entschiedenen Liberalen teilte er kulturell konservative, ja auch kulturkritische Positionen, wie sein lesenswertes Buch „ Alles Boulevard. Wer seine Kultur verliert, verliert sich selbst“ (2013) eindrucksvoll zeigt.
Auch Javier Mileis Wahlkampf fand seine Unterstützung. Unser damaliger Vorsitzender, Professor Dr. Wolf Schäfer, überreichte ihm 2016 unter großem Jubel auf dem Heidelberger Schloß die Hayek-Medaille. Vargas Llosa war nach Gary Becker (2003) und Vernon Smith (2008) der dritte Nobelpreisträger, den wir bislang ausgezeichnet haben. Er lebt in seinen weltweit erfolgreichen Werken und im Gedächtnis der deutschen Hayek-Gesellschaft als großer liberaler Humanist fort.